Die Selbsthilfegruppe Kiff-Nix ist gemeinnützige Gruppe mit dem Ziel, Menschen aus dem Umfeld von Drogen und Sucht auf ihrem Weg aus ihrer Abhängigkeit heraus zu unterstützen. In unserem Forum werden alle Themen besprochen und bieten Hilfestellung.

Drogen sind „Krücken“ für die Seele!
Sieben Jahre wollt kein Schritt mir glücken. Als ich zu dem Großen Arzte kam,fragte er: Wozu die Krücken? Und ich sagte: Ich bin lahm.
Sagte er: Das ist kein Wunder, sei so freundlich, zu probieren! Was dich lähmt ist dieser Plunder. Geh, fall, kriech auf allen vieren!
Lachend wie ein Ungeheuer Nahm er mir die schönen Krücken, brach sie durch auf meinen Rücken, warf sie lachend in das Feuer. Nun, ich bin kuriert: ich gehe. Mich kurierte ein Gelächter. Nur zuweilen, wenn ich Hölzer sehe, gehe ich für Stunden etwas schlechter.
[Die Krücken: Bert Brecht]

Die Sucht

Was ist Sucht? Das Wort Sucht leitet sich ab von „siech“, d.h. krank. In unserem heutigen Sprachgebrauch meinen wir mit Sucht jedoch mehr das Überhandnehmen einer Verhaltensweise, das unnormal oder störend wirkt. Den Begriff süchtig verwendet man aber meistens erst dann für ein Verhalten, wenn ein Verlust von persönlicher Freiheit damit verbunden ist, wenn man sich in bestimmter Hinsicht nicht mehr ausgewogen entscheiden kann. In dieser Hinsicht hat Sucht Ähnlichkeit mit zwanghaften oder manischen Verhaltensweisen. Persönlichkeitszüge verändern sich. Dies geschieht meist schleichend und bleibt lange unbemerkt. Beispielsweise übt süchtiges Verhalten einen Zwang zum Selbstbetrug und zur Lüge aus, da der Betreffende ohne ein verdrehtes Erklärungssystem für sein Verhalten vor sich und anderen schlecht dastehen würde. Das „Gut-vor-sich-dastehen“ ist schließlich ein wesentliches Motiv für das Handeln der meisten Menschen. Wegen der in der „Sucht“ enthaltenen Wertung als dauerhaft hilflos und charakteristisch beschädigte Person wehren sich die meisten Menschen dagegen, „süchtig“ genannt zu werden.
Freiheit, Selbstbestimmung und Selbstkontrolle, soziale Funktionsfähigkeit und Gesundheit sind hochgeschätzte Werte unserer Gesellschaft. Solange jemand seinen Leidenschaften frönt oder sich ausschweifenden Genüssen hingibt, ohne daß seine Gesundheit, soziale Eingliederung oder Arbeitsfähigkeit darunter leiden, wird ihn oder sie kaum jemand als süchtig oder gar suchtkrank bezeichnen. Dies tut man erst dann, wenn diese Werte verletzt werden, wenn das gesamte Interessenfeld des Menschen sich einzuengen beginnt und das sich dranghaft äußernde Verhalten immer öfter, aber mit immer weniger Befriedigung auftritt. Diese Verselbständigung der Sucht führt in ihrem weiteren Verlauf meist zu einer fortschreitenden Genußunfähigkeit und Freudlosigkeit.



Die Hilfe

Die Hilfe Substanzbezogene Lösungen – eine Einbahnstraße Süchtige Menschen finden schwer oder nicht mehr in den Alltag mit seinen kleinen und großen Pflichten zurück. Der Alltag, der ohnehin banal, leer und belastend erscheint, wird verdrängt durch die Substanz, die mehr und mehr zum Lebensinhalt wird. Man kann es auch so ausdrücken: mit Hilfe der Sucht schirmt sich der süchtige Mensch gegen das Leben ab. Er fühlt sich den Anforderungen des Lebens nicht gewachsen. Deshalb ist der Mensch besonders in Umbruchsituationen wie z.B. Trennungen, Tod eines nahestehenden Menschen oder berufliche Krisen anfällig für diese heimtückischen Fluchthelfer. Anfänglich suggerieren sie sofortige Hilfe, dann verlangen sie einen hohen Preis und schließlich treiben sie Süchtige in die Zerstörung ihres Lebens. Sie verschenken ihr Leben Tag für Tag. Wenn die Betäubung nachlässt, erscheinen die Probleme noch größer als zuvor, die Dosis muß erhöht werden. Da der Körper im Laufe der Zeit immer mehr verträgt, muss die Dosis permanent gesteigert werden, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Wer ein Suchtmittel gebraucht, um überhaupt das psychische Gleichgewicht zu erhalten, ist seelisch abhängig. Das Suchtmittel ist zu einer Krücke geworden, ohne die der süchtige Mensch sich kaum aufrecht halten kann. Er denkt permanent an das Suchtmittel, hortet Vorräte, hat Ständig Verlangen danach. Unlustgefühle, Anforderungen, Belastungen und Schmerzen werden durch den Gebrauch des Mittels vermieden. Scheinbares Wohlbefinden wird erzeugt, ohne sich anstrengen zu müssen. Am Ende des Weges sind Süchtige sozial isoliert. Sie sind vereinsamt und unfähig, mit den kleinsten Aufgaben des Alltags fertig zu werden. Sie haben ihre Empfindungsfähigkeit und Freude verloren.

Suchtkranke haben in ihrer Kindheit kein stabiles Selbstwertgefühl entwickeln können. Ihre verzerrte Selbsteinschätzung kennt oftmals keine Mittelwerte. Sie sind durchdrungen von Bildern eigener Grandiosität oder vom Gefühl des Jammertals. Auch ihre Umwelt teilen sie nur in gut oder böse ein. Gut ist alles, was Lust macht und Spannungen aufhebt. Böse ist alles, was Unlust herstellt und Spannungen verstärkt. Frustrationen zu ertragen oder Bedürfnisse aufzuschieben, ist für diese Menschen schwierig. Oft wissen sie als Erwachsene nicht, dass sie sich nach Liebe und Wärme sehnen, statt nach einem Joint und einem Bier. Aber sollte sich diese Erfahrungslücke nicht schließen lassen???

Wenn sie wissen wollen, wo Sie stehen, dann testen Sie sich selbst: Versuchen Sie, alle Fragen ehrlich zu beantworten.
1. Wie oft rauchen sie Hasch?
Nie 0
Monatlich einmal oder weniger 1
Zwei- oder dreimal im Monat 2
Zwei- oder dreimal in der Woche 3
Vier- oder mehrmals in der Woche 4

2. Wieviel Gramm Hasch gehören bei ihnen zu einem typischen Rauchtag?
Ein Joint 0
Ein Gramm 1
Zwei oder drei Gramm 2
Drei oder vier Gramm 3
Vier oder mehr 4
3. Wie oft rauchen sie einen Joint oder Bong?
Nie 0
Weniger als monatlich 1
Monatlich 2
Wöchentlich 3
Täglich oder fast täglich 4
4. Wie oft haben Sie im letzten Jahr an Hasch gedacht?
Nie 0
Weniger als monatlich 1
Monatlich 2
Wöchentlich 3
Täglich 4
5. Wie oft ist es Ihnen im letzten Jahr passiert, dass Sie die Kontrolle über Ihre Rauchmenge verloren haben?
Nie 0
Weniger als monatlich 1
Monatlich 2
Wöchentlich 3
Täglich oder fast täglich 4
6. Wie oft gebrauchten Sie die Droge um ansonsten unerträgliches leichter zu machen z. B. Alltagstrott ?
Nie 0
Weniger als monatlich 1
Monatlich 2
Wöchentlich 3
Täglich oder fast täglich 4
7. Wie oft ist es Ihnen im letzten Jahr passiert ,dass Sie morgens kifften, um in die Gänge zu kommen?
Nie 0
Weniger als monatlich 1
Monatlich 2
Wöchentlich 3
Täglich 4
8. Wie oft ist es Ihnen im letzten Jahr passiert, dass Sie sich nach einem Kiffgelage schuldig fühlten oder sich Vorwürfe machten?
Nie 0
Weniger als monatlich 1
Monatlich 2
Wöchentlich 3
Täglich oder fast täglich 4
9. Haben Sie schon mal jemanden in bekifftem Zustand verletzt oder sind Sie selbst verletzt worden?
Nein 0
Ja, aber nicht im letzten Jahr 2
Ja, im letzten Jahr 4
10. Hat sich jemand (Ihr Partner, ein Freund) schon Gedanken wegen Ihres Konsumverhaltens gemacht und Sie deswegen angesprochen?
Nein 0
Ja, aber nicht im letzten Jahr 2
Ja, während des letzten Jahres 4

Die Antworten

Roter Bereich: Wenn Sie mehr als 15 Punkte haben, kiffen Sie zu viel! Nehmen Sie Hilfe in Anspruch!
Gelber Bereich: Wenn Sie 11 – 15 Punkte haben, versuchen Sie , den Konsum zu reduzieren. Grüner Bereich: Weniger als 11 Punkte, Sie können sich entspannen, Sie haben kein Drogenproblem!